Radfahren in der Oberlausitz
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Wir beginnen unsere Radtour durch die malerische Lausitz in Bad Muskau, wo sich eine der bedeutendsten Adelsresidenzen Europas befindet.

Schloss Pückler
Sein Bau wurde 1846 von Fürst Hermann Pückler- Muskau initiiert, einem berühmten Landschaftsgestalter, Reisenden und Schriftsteller. Die Residenz zeichnet sich durch ihre luxuriösen, orientalisch inspirierten Innenräume mit reich verzierten Möbeln und beeindruckenden Kunstsammlungen aus. Besonders erwähnenswert sind die Bibliothek mit ihren kostbaren Handschriften und der elegante Musiksalon.

Muskauer Park - ein Meisterwerk der Landschaft
In unmittelbarer Nähe des Schlosses liegt der Muskauer Park, eines der größten landschaftlichen Meisterwerke Europas, das von der UNESCO unter Schutz gestellt wurde. Der beeindruckende, über 830 Hektar große Park im englischen Stil wurde zwischen 1815 und 1845 angelegt und verbindet harmonisch die natürliche Schönheit der Landschaft mit Elementen der Gartenarchitektur. Der Park erstreckt sich auf beiden Seiten der Lausitzer Neiße - der größte Teil davon liegt in Deutschland, aber auch auf der polnischen Seite kann man seine malerischen Ecken genießen. Wer durch den Park fährt, kommt an reizvollen Brücken, Alleen und weitläufigen Wiesen vorbei, die zum Entspannen im Schatten alter Bäume einladen.

Schmalspurbahn und Handwerkstraditionen.
Die nächste Station auf der Strecke ist die Muskauer Waldbahn, die im 19. Jahrhundert für den Transport von Rohstoffen, vor allem Kohle und Holz, genutzt wurde. Heute ist sie eine Touristenattraktion, die eine ruhige Fahrt zwischen Wäldern und Feldern ermöglicht. Ebenfalls in der Nähe befindet sich das Sagar-Museum für Handwerk und Kunsthandwerk, das in einem ehemaligen Sägewerk untergebracht ist. Hier sind Exponate zu sehen, die die Entwicklung des Handwerks und der Industrie in der Region dokumentieren, einschließlich der Verwendung von lokalen Rohstoffen wie Ton, Kohle und Holz.

Findlingspark Nochten - ein Steingarten auf einer Bergbaufolgelandschaft
Auf der Weiterfahrt erreichen wir den Findlingspark Nochten, den Boulder Boulder Park. Dies ist ein einzigartiger geologischer und landschaftlicher Park, der auf einer Bergbaufolgelandschaft angelegt wurde. Hunderte von Felsblöcken, die von Gletschern aus Nordeuropa herangeschafft wurden, wurden kunstvoll zu malerischen Heidelandschaften, Alpengärten und Wassergärten arrangiert. Es lohnt sich, hier eine Weile zu verweilen, den Aussichtsturm zu besteigen und das Panorama der Lausitz und der Tagebaue zu bewundern.

Boxberger See – Ein Wasserparadies für Touristen
Unsere Route führt uns nun in Richtung des Boxberger Sees, eines künstlichen Gewässers mit einer Fläche von 13 km², das anstelle eines ehemaligen Bergwerks entstanden ist. Es ist eines der größten Seen der Region und ein beliebtes Erholungsgebiet. Besucher erwarten hier Strände, Campingplätze sowie Rad- und Wanderwege. Aktive Urlauber können Segeln, Windsurfen oder Kajakfahren ausprobieren, während diejenigen, die Entspannung suchen, idyllische Plätze zum Verweilen am Wasser finden.

Die Rakotzbrücke und der Rhododendronpark in Kromlau
Der nächste Halt auf unserer Route ist die Rakotzbrücke, auch bekannt als die Teufelsbrücke. Diese außergewöhnliche Steinbrücke aus dem 19. Jahrhundert befindet sich im Rhododendronpark in Kromlau und ist berühmt für ihre charakteristische Bauweise, deren Spiegelbild im Wasser einen perfekten Kreis bildet. Der Legende nach wurde die Brücke mit Hilfe dunkler Mächte errichtet, was ihr eine geheimnisvolle Aura verleiht. Der Park selbst erstreckt sich über fast 200 Hektar und ist der größte Rhododendron- und Azaleenpark in Deutschland. Ein Besuch lohnt sich besonders im Mai oder Juni, wenn die blühenden Sträucher eine

Geopark Łuk Mużakowa – Eine Reise ins Innere der Erde
Zum Abschluss unserer Reise lohnt sich ein Besuch im Geopark Łuk Mużakowa, der von der UNESCO als einzigartiges geologisches Naturerbe anerkannt wurde. Hier kann man außergewöhnliche Formationen bewundern, die durch die Bewegung eines Gletschers entstanden sind, und mehr über die geologische Geschichte der Region erfahren.




Touristische Infrastruktur für Radfahrer entlang der Route:

Entlang der gesamten Strecke wurden Fahrradparkplätze eingerichtet, die ein sicheres Abstellen der Fahrräder während der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten ermöglichen.

Die wichtigsten Haltepunkte sind:

Die Waldeisenbahn Muskau – Fahrradtransport
Für Radfahrer, die eine längere Strecke planen, bietet die Waldeisenbahn Muskau die Möglichkeit, Fahrräder mitzunehmen. Trotz der kleinen Größe der Waggons sind spezielle Plätze für den Fahrradtransport vorgesehen, sodass sich eine Bahnfahrt mit einer Radtour ideal kombinieren lässt.

Gute Bahnverbindungen für Radfahrer
Wer eine längere Tour plant, kann die Deutsche Bahn nutzen, die den Fahrradtransport ermöglicht. Man kann mit dem Zug von Görlitz nach Weißwasser fahren und dort die Radtour beginnen oder die Waldeisenbahn Muskau nutzen, um in Kromlau oder Bad Muskau in die Tour einzusteigen.

Sicherheit und Komfort auf der Strecke
Die gesamte Route verläuft größtenteils auf ausgewiesenen Radwegen, was eine sichere und komfortable Fahrt gewährleistet. Die Strecke ist sowohl für erfahrene Radfahrer als auch für Familien mit Kindern geeignet und bietet malerische Landschaften sowie zahlreiche touristische Attraktionen.





1.Schloss Pückler

Hier begann Fürst Hermann Pückler-Muskau - ein bedeutender Landschaftsgestalter, Reisender, Schriftsteller und Kunstliebhaber - 1846 mit dem Umbau seiner Familienresidenz und schuf ein wahres grenzüberschreitendes Meisterwerk der Architektur und Gartenbaukunst. Das in den letzten Jahren restaurierte Schloss im Stil des Spätbarocks beeindruckt nicht nur durch seine Form, sondern auch durch seine Innenausstattung. Besonders sehenswert sind die orientalischen Räume, der elegante Musiksalon von 1772, der stilvolle Speisesaal mit seiner schön gedeckten Tafel und die reich verzierten Pückler-Salons. Literaturliebhaber finden eine einzigartige Bibliothek mit wertvollen Manuskripten und alten Drucken.



2.Muskauer Park

Hermann Pückler-Muskau (1785-1871) war eine der schillerndsten Figuren Preußens im 19. Jahrhundert. Als Romantiker im Geiste verband er sein Talent als Gärtner, sein künstlerisches Gespür und seine Leidenschaft als Reisender. Er verkehrte in den Salons Europas und schrieb Reisebücher, doch sein größtes Vermächtnis ist der Muskauer Park - ein riesiges Landschaftswerk, das sich zu beiden Seiten der Lausitzer Neiße erstreckt. Heute gehört der Park zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eines der schönsten Beispiele für einen Garten im englischen Stil in Europa.
Der Muskauer Park wurde zwischen 1815 und 1845 als ideale Synthese von Natur und Gartenkunst angelegt. Pückler ließ sich von englischen Landschaftsparks inspirieren, die er auf seinen zahlreichen Reisen kennengelernt hatte. Als er das Gut Muskau erbte, begann er mit einem monumentalen Projekt: Er gestaltete das Gelände entlang der Neiße um, baute Brücken, legte Alleen an, pflanzte Tausende von Bäumen und Sträuchern und sorgte dafür, dass sich alles harmonisch in die natürliche Umgebung des Tals einfügte. Heute umfasst der gesamte Komplex 728 Hektar, von denen 522 Hektar auf der polnischen und 206 Hektar auf der deutschen Seite liegen.
Im Muskauer Park wurden drei Hauptradrouten ausgewiesen: die rote, die blaue und die grüne Route mit einer Länge von 2 km, 7 km bzw. 12 km. Diese Routen führen durch die malerischsten Ecken des Parks und ermöglichen es den Besuchern, die vielfältigen Landschaften und die Gartenarchitektur zu bewundern.
Für diejenigen, die kein eigenes Fahrrad haben, gibt es auf beiden Seiten der Grenze Leihstationen. Auf der deutschen Seite gibt es im Schlosshof einen Fahrradverleih mit Werkstatt. Auf der polnischen Seite hingegen können Fahrräder im Städtischen Kulturzentrum in Łęknica und im Hotel Muskauer ausgeliehen werden.



3.Waldeisenbahn Muskau

Eine der einzigartigsten Attraktionen der Region ist die Muskauer Waldbahn - eine ungewöhnliche Verbindung von Industriegeschichte mit Tourismus und Erholung. Obwohl sie heute vor allem dem Tourismus dient, gehen ihre Ursprünge auf das Jahr 1895 zurück, als die erste Transportlinie in Betrieb genommen wurde, um den Bedürfnissen der wachsenden Industrie in und um Muskau gerecht zu werden. Zunächst verband die Bahn die Braunkohlengrube Caroline bei Krauschwitz mit Umschlagplätzen in der Muskauer Region. Bald entstand ein umfangreiches Streckennetz, das unter anderem Bergwerke, Ziegeleien, Sägewerke, Glashütten und Papierfabriken bediente - alles in der malerischen Waldlandschaft des Muskauer Bogens.
Mit dem Aussterben der Industrie in den 1970er Jahren verlor die Bahn allmählich ihre wirtschaftliche Bedeutung. 1978 wurden schließlich die letzten regulären Fahrten eingestellt, aber schon wenige Jahre später wurden - dank des Engagements von Eisenbahnfreunden - Anstrengungen unternommen, so viel wie möglich von der ehemaligen Infrastruktur zu retten. Im Jahr 1990 erhielt diese Initiative die Unterstützung der lokalen Behörden, so dass ein einzigartiges Stück des industriellen Erbes der Region erhalten werden konnte. Heute ist die Muskauer Waldbahn das größte Eisenbahnmuseum seiner Art in Deutschland und die letzte echte Waldbahn im Land. Die Gleise führen vom Dorf Weißwasser durch den Geopark Muskauer Bogen zum Muskauer Park in Bad Muskau und auch nach Kromlau, das für seinen markanten Rhododendronpark bekannt ist. Von März bis Oktober verkehren die Züge an den Wochenenden, im Sommer gibt es spezielle Themenfahrten, die sich mit der Geschichte der Bahn, der Natur der Region oder ehemaligen Industriestraßen beschäftigen.



4.Der Findlingspark in Nochten

Der Findlingspark in Nochten ist eine einzigartige Attraktion für Natur- und Geologieliebhaber, Familien mit Kindern, Ruhesuchende in schöner Umgebung und natürlich Radtouristen. Auf einer Fläche von rund 20 Hektar zeigt der Park mehr als 7.000 Findlinge aus der Oberlausitz und den umliegenden Braunkohlegruben. Er ist ein hervorragendes Beispiel für die Rekultivierung postindustrieller Flächen - er entstand auf dem Gelände der ehemaligen Abraumhalde des Tagebaus Nochten, der zum Bergbau- und Energiekomplex Boxberg gehörte. Der Park bietet Themenwege, die durch verschiedene Gärten führen - eine Heidelandschaft, einen japanischen Garten, einen mediterranen Garten oder eine geologische Zone mit Informationstafeln. Außerdem gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus Sie die Aussicht genießen können.



5.Barwalder See bei Boxberg

Der Barwalder See ist mit einer beeindruckenden Fläche von 1.300 Hektar (13 km²) einer der größten künstlichen Seen in Sachsen. Er entstand durch die Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft des ehemaligen Tagebaus Bärwalde. Ab 1970 wurde hier Braunkohle abgebaut, die mehr als zwei Jahrzehnte lang - bis zur Einstellung des Abbaus 1992 - die Kraftwerke Boxberg und Schwarze Pumpe versorgte. Im Rahmen eines umfangreichen Programms zur Umgestaltung des degradierten Gebietes wurde in den 1990er Jahren mit der Flutung der Grube begonnen, die 2008 erfolgreich abgeschlossen wurde und eines der malerischsten Urlaubsziele der Region geschaffen hat.
Heute ist der Barwalder See eine wahre Oase der Erholung und der Natur, ideal für Aktivurlauber. Rund um den See wurde ein 26 Kilometer langer Rad- und Wanderweg angelegt, der durch eine abwechslungsreiche, renaturierte Landschaft führt. Die gut gepflegten Strände, Badestrände, Campingplätze und der Verleih von Wassersportgeräten machen den Ort vor allem im Sommer lebendig. Segeln, Windsurfen, Kanufahren, Wakeboarden und ein Wasserspielplatz sind nur einige der Aktivitäten, die auf die Besucher warten.



6.Rakotzbrücke – Kromlau

Die Rakotzbrücke, auch als „Teufelsbrücke“ bekannt, ist eines der markantesten Bauwerke im Rhododendronpark in Kromlau. Die Brücke, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde, ist für ihre einzigartige Konstruktion bekannt, die in den Wassern des Sees einen perfekten Kreis widerspiegelt und so einen erstaunlichen visuellen Effekt erzeugt. Die Rakotzbrücke, die Teil des romantischen Landschaftsparks ist, ist eines der meistfotografierten Orte in der Region, und ihre Symbolik ist mit zahlreichen Legenden verbunden. Laut einer davon soll die Brücke mit Hilfe des Teufels erbaut worden sein, der im Gegenzug für seine Hilfe die Seele des ersten Passanten erhalten sollte. Heute ist die Brücke für Fußgänger nicht zugänglich, doch ihr Charme zieht viele Touristen und Fotografen an.



7.Rhododendronpark – Kromlau

Der Rhododendronpark in Kromlau ist einer der größten Parks dieser Art in Europa und umfasst eine Fläche von 200 Hektar. Der Park wurde Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und ist bekannt für seine außergewöhnlich reiche Sammlung an Rhododendren und Azaleen, die von Mai bis Juni blühen und Tausende von Touristen aus ganz Europa anziehen. Der Park wurde im Stil eines englischen Landschaftsgartens mit zahlreichen Wegen, Brücken und Aussichtspunkten gestaltet, darunter die erwähnte Rakotzbrücke. Im Park befinden sich auch einige historische Gebäude, wie ein Schloss und Pavillons, die dem Ort einen besonderen Charme verleihen. Der Rhododendronpark in Kromlau ist nicht nur eine botanische Attraktion, sondern auch ein bedeutender Ort der Kultur und Erholung, an dem zahlreiche Open-Air-Veranstaltungen stattfinden.



8.Geopark Muskauer Faltenbogen – Kromlau

Der Geopark Muskauer Faltenbogen ist ein einzigartiges geologisches Gebiet, das von der UNESCO als Geopark von weltweiter Bedeutung anerkannt wurde. Der Geopark umfasst das Gebiet eines der größten glazialen Endmoränenbögen Europas, das während der letzten Eiszeit entstand. Auf dem Gebiet des Geoparks befinden sich malerische Seen, die durch die Flutung ehemaliger Braunkohlegruben entstanden sind. Bemerkenswert ist, dass der Muskauer Faltenbogen auch eine der reichsten Fundstellen fossiler Pflanzen und Tiere ist, was ihn zu einem Paradies für Geologen und Paläontologen macht. Im Park gibt es zahlreiche Lehrpfade, die es den Besuchern ermöglichen, einzigartige geologische Formationen zu entdecken und die Geschichte des Bergbaus in der Region kennenzulernen. Der Geopark ist der ideale Ort für Geologiebegeisterte sowie für Menschen, die Ruhe und den Kontakt zur Natur suchen.